Häufige Krankheiten, die die Lebensdauer von Zwerghunden verkürzen

Zwerghunderassen, bekannt für ihre geringe Größe und ihr anhängliches Wesen, sind in vielen Haushalten beliebte Begleiter. Diese kleinen Vierbeiner neigen jedoch oft zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen, die ihre Lebensdauer leider verkürzen können. Das Wissen über die häufigsten Krankheiten von Zwerghunden ist für verantwortungsbewusste Tierhaltung entscheidend. So können Besitzer proaktiv für ihre Tiere sorgen und möglicherweise das Leben ihres Vierbeiners verlängern. Aufklärung und Prävention können die Lebensqualität dieser kleinen Hunde deutlich verbessern.

❤️ Herzkrankheit

Herzerkrankungen sind für viele Zwerghunderassen ein großes Problem. Besonders häufig ist die Mitralklappenerkrankung (MVD), bei der die Mitralklappe, die den Blutfluss zwischen den Herzkammern reguliert, degeneriert. Diese Degeneration führt zu einer undichten Klappe, die das Herz stärker belastet und schließlich zu Herzversagen führt. Früherkennung und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

  • Symptome: Husten, Atembeschwerden, Lethargie, verminderter Appetit und Ohnmacht.
  • Vorbeugung: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, einschließlich Herzauskultation (Abhören mit einem Stethoskop), können helfen, frühe Anzeichen zu erkennen. Eine gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle sind ebenfalls wichtig.
  • Behandlung: Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern und die Herzfunktion zu verbessern. Oft wird eine natriumarme Ernährung empfohlen.

🫁 Trachealkollaps

Ein Trachealkollaps ist eine Erkrankung, bei der die Luftröhre geschwächt und abgeflacht ist, was dem Hund das Atmen erschwert. Diese Erkrankung tritt häufig bei Zwerghunderassen wie Chihuahuas, Zwergspitzen und Yorkshire Terriern auf. Die geschwächten Knorpelringe der Luftröhre führen dazu, dass diese beim Einatmen kollabiert, was zu einem charakteristischen „Gänsehusten“ führt.

  • Symptome: Ein rauer, trockener Husten (oft als „Gänsehusten“ beschrieben), Atembeschwerden, insbesondere bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung, und Zyanose (blaues Zahnfleisch) in schweren Fällen.
  • Vorbeugung: Die Verwendung eines Geschirrs anstelle eines Halsbandes kann den Druck auf die Luftröhre verringern. Ein gesundes Gewicht und die Vermeidung von Reizstoffen wie Rauch können ebenfalls hilfreich sein.
  • Behandlung: Medikamente wie Hustenstiller und Bronchodilatatoren können die Symptome lindern. In schweren Fällen kann eine Operation zur Verstärkung der Luftröhre erforderlich sein.

🦷 Zahnerkrankungen

Aufgrund ihrer kleinen Kiefer neigen Zwerghunde zu Zahnproblemen wie Zahnengstand, Plaquebildung und Parodontitis. Diese Probleme können zu Zahnverlust, Schmerzen und sogar systemischen Infektionen führen, die Herz, Leber und Nieren beeinträchtigen können. Eine gute Mundhygiene ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden von Zwerghunden.

  • Symptome: Mundgeruch, übermäßiger Speichelfluss, Schwierigkeiten beim Essen, rotes oder geschwollenes Zahnfleisch und lockere Zähne.
  • Vorbeugung: Regelmäßiges Zähneputzen mit spezieller Hundezahnpasta, Zahnpflege-Kauartikel und professionelle Zahnreinigungen sind unerlässlich. Eine Zahnpflege-Diät kann ebenfalls dazu beitragen, die Bildung von Plaque zu reduzieren.
  • Behandlung: Professionelle Zahnreinigungen unter Narkose sind notwendig, um Plaque und Zahnstein zu entfernen. In schweren Fällen kann eine Zahnextraktion erforderlich sein.

🦵 Patellaluxation

Patellaluxation oder Kniescheibenverrenkung ist ein häufiges orthopädisches Problem bei Zwerghunderassen. Dabei rutscht die Patella (Kniescheibe) aus ihrer normalen Position, was Schmerzen und Lahmheit verursacht. Der Schweregrad einer Patellaluxation kann variieren. Manche Hunde erleben ein gelegentliches Verrutschen, während andere eine dauerhafte Kniescheibenverrenkung erleiden.

  • Symptome: Zeitweise Lahmheit, Hüpfen oder Springen beim Gehen und Schmerzen im betroffenen Bein.
  • Vorbeugung: Ein gesundes Körpergewicht kann die Belastung der Gelenke reduzieren. Auch das Vermeiden von übermäßigem Springen und eine ausgewogene Ernährung können hilfreich sein.
  • Behandlung: In leichten Fällen können Schmerzmittel und Physiotherapie ausreichend sein. In schweren Fällen kann eine Operation zur Korrektur der Kniescheibenausrichtung erforderlich sein.

🩸 Diabetes

Diabetes mellitus, eine Erkrankung, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist, kann Zwergrassen betreffen, insbesondere im Alter. Dies tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert oder der Körper eine Insulinresistenz entwickelt. Unkontrollierter Diabetes kann zu verschiedenen Komplikationen führen, darunter Katarakt, Nierenerkrankungen und Nervenschäden.

  • Symptome: Übermäßiger Durst, häufiges Wasserlassen, gesteigerter Appetit, Gewichtsverlust und Lethargie.
  • Vorbeugung: Ein gesundes Körpergewicht und eine ausgewogene Ernährung können helfen, Diabetes vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig.
  • Behandlung: Zur Behandlung von Diabetes sind in der Regel Insulinspritzen erforderlich. Eine konsequente Ernährung und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls unerlässlich. Regelmäßige Kontrollen des Blutzuckerspiegels sind notwendig.

🎗️ Krebs

Wie alle Hunde sind auch Zwergrassen anfällig für verschiedene Krebsarten. Bestimmte Krebsarten wie Brusttumore, Lymphome und Mastzelltumore treten bei manchen Rassen häufiger auf als bei anderen. Früherkennung und Behandlung sind entscheidend für eine bessere Prognose.

  • Symptome: Knoten oder Beulen, unerklärlicher Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Lethargie, Atembeschwerden und hartnäckige Wunden, die nicht heilen.
  • Vorbeugung: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können helfen, frühzeitig Anzeichen von Krebs zu erkennen. Die Kastration von Hündinnen kann das Risiko von Brusttumoren verringern.
  • Behandlung: Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie. Der konkrete Behandlungsplan hängt von der Art und dem Stadium der Krebserkrankung ab.

🧠 Hydrozephalus

Hydrozephalus, auch bekannt als „Wasserkopf“, ist eine neurologische Erkrankung, bei der sich in den Hirnventrikeln eine abnorme Ansammlung von Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (CSF) bildet. Diese überschüssige Flüssigkeit übt Druck auf das Hirngewebe aus und führt zu neurologischen Symptomen. Die Erkrankung ist oft angeboren, d. h. bereits bei der Geburt vorhanden, und tritt häufiger bei Zwerghunden auf.

  • Symptome: Ein vergrößerter, kuppelförmiger Schädel (insbesondere bei Welpen), Krampfanfälle, Sehprobleme, Verhaltensänderungen, Lernschwierigkeiten und Koordinationsstörungen.
  • Prävention: Da die Erkrankung oft angeboren ist, ist die Prävention schwierig. Verantwortungsvolle Zuchtpraktiken können dazu beitragen, das Auftreten zu reduzieren.
  • Behandlung: Eine medikamentöse Behandlung mit Medikamenten wie Kortikosteroiden und Diuretika kann helfen, die Produktion und den Druck der Zerebrospinalflüssigkeit zu reduzieren. In manchen Fällen kann ein chirurgischer Shunt eingesetzt werden, um überschüssige Flüssigkeit abzuleiten.

🦴 Morbus Perthes

Die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit ist eine Erkrankung des Hüftgelenks, insbesondere des Femurkopfes (der Kugelgelenkskomponente). Es handelt sich um eine spontane Degeneration des Femurkopfes, die zu einem Kollaps und nachfolgender Arthritis führt. Sie tritt am häufigsten bei kleinen und Zwergrassen auf und manifestiert sich meist bei Welpen und jungen Hunden.

  • Symptome: Hinken (beginnt oft allmählich), Schmerzen in der Hüfte, Muskelatrophie (Verlust der Muskelmasse) im betroffenen Bein und Widerwillen, das Bein zu belasten.
  • Prävention: Da die Ursache nicht vollständig geklärt ist und genetisch bedingt sein kann, ist Prävention schwierig. Verantwortungsvolle Zucht kann helfen, das Risiko zu verringern.
  • Behandlung: Die Behandlung umfasst typischerweise die chirurgische Entfernung des Hüftkopfes (Femurkopfostektomie, FHO). Physiotherapie ist nach der Operation unerlässlich, um Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen. Schmerztherapie ist ebenfalls wichtig.

👁️ Progressive Retinaatrophie (PRA)

Progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine Gruppe degenerativer Erkrankungen der Netzhaut, des lichtempfindlichen Gewebes im hinteren Teil des Auges. Sie führt zu fortschreitendem Sehverlust und schließlich zur Erblindung. Es gibt verschiedene Formen von PRA, von denen einige bei bestimmten Zwerghunderassen häufiger auftreten. Es handelt sich um eine Erbkrankheit.

  • Symptome: Nachtblindheit (Schwierigkeiten beim Sehen bei schwachem Licht), erweiterte Pupillen, Widerwillen, nachts auszugehen, schließlich Tagesblindheit.
  • Prävention: Genetische Tests von Zuchthunden sind entscheidend, um Träger zu identifizieren und betroffene Welpen zu verhindern.
  • Behandlung: PRA ist nicht heilbar. Der Schwerpunkt liegt auf der Anpassung der Umgebung des Hundes, um ihm zu helfen, mit dem Sehverlust umzugehen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung einer Zwerghunderasse?

Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Zwerghunderasse liegt typischerweise zwischen 10 und 16 Jahren. Dies kann jedoch je nach Rasse, Genetik, Ernährung und allgemeinem Gesundheitsmanagement variieren. Manche Hunde können länger oder kürzer leben.

Wie kann ich meinem Schoßhund helfen, länger zu leben?

Sie können Ihrem Zwerghund zu einem längeren Leben verhelfen, indem Sie für eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, gute Mundhygiene, regelmäßige Tierarztbesuche und proaktives Handeln bei gesundheitlichen Problemen sorgen. Auch die Vermeidung von Übergewicht und die Minimierung von Stress sind wichtig.

Sind bestimmte Zwergrassen anfälliger für bestimmte Krankheiten?

Ja, bestimmte Zwergrassen neigen zu bestimmten Krankheiten. Beispielsweise neigen Chihuahuas zu einem Trachealkollaps, während Cavalier King Charles Spaniels ein höheres Risiko für Mitralklappenerkrankungen haben. Wenn Sie die rassespezifischen Risiken kennen, können Sie gezielter behandeln.

Wie wichtig sind regelmäßige Tierarztuntersuchungen für Schoßhunde?

Regelmäßige Tierarztuntersuchungen sind für Zwerghunde unerlässlich. Diese Untersuchungen ermöglichen Ihrem Tierarzt, frühe Anzeichen von Krankheiten zu erkennen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und gesundheitliche Probleme umgehend zu behandeln. Früherkennung und Intervention können den Ausgang vieler Erkrankungen deutlich verbessern.

Was sind die Anzeichen einer Herzerkrankung bei Zwergrassen?

Häufige Anzeichen für Herzerkrankungen bei Zwergrassen sind Husten (vor allem nachts), Atembeschwerden, Lethargie, verminderter Appetit, Ohnmachtsanfälle und eine bläuliche Verfärbung des Zahnfleisches (Zyanose). Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, suchen Sie sofort Ihren Tierarzt auf.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Nach oben scrollen